Das verrät uns der Prolog zu Kingdom Hearts 3

Zwei Wochen vor dem Release von Kingdom Hearts 3 werfen wir einen Blick auf seinen Prolog: A Fragmentary Passage. Er verrät uns schon jetzt viel über das kommende Serien-Finale. Von Florian Born.

Es dauert nur noch knapp zwei Wochen, bis Kingdom Hearts 3 endlich in den Regalen der Videospielläden steht. Am 25. Jänner erscheint das vermutlich letzte Kapitel der Geschichte der Schlüsselschwert-Schwinger und des verwirrendsten Franchises seit The Legend of Zelda und Metal Gear Solid.

Anfang 2017 erschien ein Prolog für das zumindest numerisch dritte Abenteuer der Saga, der uns schon damals viel über die kommende Geschichte von Sora, Donald, Goofy und Co. verraten konnte. Jetzt – kurz vor dem Release – nutzen wir die Gelegenheit und werfen noch einmal einen detaillierten Blick auf die Geschichte rund um die Schlüsselschwert-Meisterin Aqua und finden heraus, was der etwa dreistündige Prolog über Kingdom Hearts 3 offenbart.

Das unheimlich prägnant betitelte Kingdom Hearts 0.2: Birth by Sleep – A Fragmentary Passage ist in der Sammlung Kingdom Hearts 2.8 enthalten und spielt während den Ereignissen von Kingdom Hearts 1. Die Heldin Aqua dürfte allen ein Begriff sein, die die Vorgeschichte Birth by Sleep schon gespielt haben. A Fragmentary Passage dient quasi als Epilog für den PSP-Titel.

Genau auf die Geschichte von A Fragmentary Passage einzugehen, würde erfordern, dass wir zuerst vieles andere aus dem Kingdom Hearts-Universum erklären. Das würde allerdings ein wenig zu weit gehen – wir haben auch nur ein Leben. Deshalb umreißen wir Aquas Abenteuer nur in groben Zügen. Inklusive Spoilern zwischen den beiden kommenden Zwischenüberschriften.

Geschichts-Spoiler

Die Schlüsselschwert-Meisterin Aqua ist nach den Ereignissen von Birth by Sleep in das “Reich der Dunkelheit” befördert worden. Dort ist es a) unheimlich düster, b) deprimierend und c) wahnsinnig einsam. Da sie allein etwa zehn Jahre dort verbringt, verwundert es nicht, dass sie an einer Mischung von Depression und posttraumatischer Belastungsstörung leidet. Der grundlegende Tenor des Spiels fällt also irgendwo zwischen melancholisch und halb-depressiv.

Sie selbst erzählt von ihren Wanderschaften durch das Reich der Dunkelheit und wir begleiten Aqua dabei auf dem letzten Stück. Das führt sie zunächst durch die zerstörte Welt von Cinderella und dann weiter zu Dornröschen und letzten Endes auf die verwahrlosten Reste der Insel des Schicksals, der kreativ benannten Heimatwelt von Sora, Riku und Kairi.

Auf ihrer Reise durch das Reich der Dunkelheit muss sich Aqua durch Dornen schlagen.

Dabei trifft sie auf einen anderen Schlüsselschwert-Meister – König Micky. Er schafft es, ihr wieder Hoffnung auf ihrer Reise zu geben. Am Ende wird auch erklärt, welch wichtigen Anteil am Sieg über den Antagonisten von Kingdom Hearts 1 sie hatte, indem sie sich opferte und im Reich der Dunkelheit zurückblieb, um die Tür zu Kingdom Hearts zu verschließen.

Das ist alles furchtbar verwirrend, Fans der Reihe können die vielen Verknüpfungen aber erkennen und sich darüber freuen, wenn sie endlich verstehen, wie genau der erste Teil zu einem glücklichen Ende geführt werden konnte.

Spoilerfreies Gameplay

Viel wichtiger als die Geschichte des Spiels ist aber ohnehin das Gameplay selbst. Wie Tetsuya Nomura – Director von Kingdom Hearts 3 – in einem Interview erklärt hat, ist es das Gameplay, das dem des dritten Teils am stärksten ähnelt. Was das für uns heißt?


Wir können – im starken Kontrast zu den meisten Auskopplungen mit verwirrenden Namen – für Kingdom Hearts 3 mit einem schnellen, action-orientierten und stark effektlastigen Gameplay rechnen. So zumindest hat sich A Fragmentary Passage gespielt.

Aqua ist dabei agil und verbindet Kombos mit Zaubern zu einem unterhaltsamen Kampfstil, der stark an die ersten beiden Teilen angelehnt ist, aber merkbar aufpoliert wurde. Die Kamera funktioniert dabei und auch das Anvisieren der Gegner klappt reibungslos. Wer die Vorgänger gespielt hat, weiß, dass das nicht immer der Fall war.

Aquas Abenteuer besteht im Gegensatz zu den meisten Ablegern auch nicht aus vielen kleinen, abgeschlossenen Räumen, sondern aus größeren Arealen, die Lust aufs Erkunden machen sollen. Dieses Element konnten wir auch schon in Gameplay-Aufnahmen von Kingdom Hearts 3 erkennen. Das bedeutet aber nicht, dass es sich um ein Open-World-Spiel handelt. Die Geschichte war weiterhin sehr linear.

Auch in Sachen Grafik gefällt A Fragmentary Passage. Es gibt sich dabei natürlich nicht übertrieben realistisch. Wahrscheinlich, um einen Bruch zum Stil der Disney-Welten zu verhindern. Die Texturen und Modelle sind allerdings schön gestaltet und stellen eine glasklare Verbesserung zu den blockigeren Darstellungen vorheriger Titel und ihrer diversen Remasters dar.

So geht es weiter

Abschließend gibt uns A Fragmentary Passage auch noch einen Ausblick auf die Geschichte von Kingdom Hearts 3 selbst. Gut so. Immerhin ist es ja auch ein Prolog. Das Abenteuer von Sora und Konsorten wird demnach wohl damit beginnen, dass sie sich in die Welt von Herkules, der Arena des Olymp, aufmachen, um dort mit ihm für den kommenden Kampf zu trainieren.

Die Jugendfreundin von Sora – Kairi – wird in der Zwischenzeit ebenfalls zur Schlüsselschwert-Trägerin ausgebildet, während Micky und Riku sich auf den Weg in das Reich der Dunkelheit machen, um endlich Aqua zu befreien. Sie brauchen im anstehenden Kampf schließlich jede Hilfe, die sie bekommen können.

Und wir? Wir warten hier noch die letzten beiden Wochen mit gespannten Nerven darauf, dass wir die Geschichte von Kingdom Hearts 3 endlich selbst erleben dürfen. Hat ja auch lange genug gedauert. In Anbetracht des Gameplays, der Erzählweise und der optischen Darbietung des Prologs können wir aber zumindest jetzt schon sagen, dass sich die Reise für Fans der Reihe lohnen wird.

[Anm.: Alle Angaben ohne Gewähr. Grobe Schnitzer der Entwickler können wir leider nicht voraussehen. Für eine tatsächliche Beschreibung von Teil 3 wartet also bitte den entsprechenden Artikel ab.]


Bebilderung © Disney, Square Enix

[amazon_link asins=’B07DQ3ZX11,B01MRU394B,B01MYNE1DO‘ template=’ProductGrid‘ store=’screamingpixe-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’849c7f39-1354-11e9-82c4-75dab00df329′]

Autor/Autorin

Clemens Istel

Schon als Kind hatte Clemens lieber den MegaDrive Controller als das Fläschchen in der Hand. Rund ein Vierteljahrhundert macht er bereits virtuelle Welten unsicher. Ob RPG oder FPS, kaum ein Genre ist vor ihm sicher. Selbst im ESport hat der "Head of Head off" von Screaming Pixel seine Erfahrungen gesammelt. Grundsätzlich gilt für ihn: Je openworlder, desto zock!

Deine Mail-Adresse wird nicht gepostet. Die benötigten Felder sind markiert*